Kleiner Wengert-Spaziergang im Frühling
Gestern habe ich nach der Arbeit noch einen kleinen Spaziergang gemacht. Ich habe an der K3517 zwischen Oberöwisheim und Neuenbürg beim Wegkreuz geparkt und mich dann auf eine kleine Runde richtung Wengert begeben.
Leider hatte ich nur mein Handy und keine richtige Kamera dabei, und ich habe wegen der Sonne auch überhaupt gar nicht gesehen, was ich fotografiere. Die Bilder sind also komplette Zufallsprodukte – dafür sind sie aber völlig ok, würd ich sagen 😉
Beim Wegkreuz gehen zwei Wege ab man hält sich dann rechts aufwärts und geht den Weg entlang, wo man nach wenigen Metern linker Hand ein kleines Bänkchen zwischen zwei Birken vorfindet.
Immer, wenn ich hier vorbeigehe, setze ich mich ein Weilchen unter die Birken und genieße die Aussicht.
Es ist wirklich schade, dass ich nur mein Handy dabeihatte. Ich nehme mir fest vor, endlich mal wieder meine Kamera mitzunehmen. Ich lasse sie aber ungern unbeaufsichtigt den ganzen Tag im Auto. Wie bereits erwähnt bin ich ja spontan nach der Arbeit noch zu meinem kleinen Spaziergang aufgebrochen.
Man folgt dem geteerten Weg und hält sich dann an einer kleinen Baumschule vorbei links, um in die Weinberge (den Wengert, wie wir in Kraichtal zu sagen pflegen) abzubiegen. Achtung, vorher geht noch ein Hohlweg den Hügel runter, wenn ihr diesem folgt, kommt ihr wieder in den Ort, und das wollt ihr ja nicht 😉
Also wirklich, dafür dass ich absolut nichts gesehen habe auf dem Display, sind die Motive doch ganz gut, oder?
Auf diesem Bänkchen habe ich dann ein kleines Päuschen gemacht und ein wenig nachgedacht…
Früher habe ich immer gesagt „Mit 18 bin ich hier weg und ihr seht mich nie wieder!“ … Heute bin ich 31 und kann mir immer noch nicht vorstellen, aus Oberöwisheim wegzuziehen. Absolut gar nicht. Ich bin so froh, dass ich geblieben bin, auch wenn es mehrere Möglichkeiten zum Umzug gegeben hätte. Es hat sich dann aber doch so ergeben, dass ich meinem Heimatort treu geblieben bin. Dazu kam noch ein wundervoller Ehemann und eine Handvoll Haustiere. Außerdem lebt meine Familie hier und ich könnte es nicht ertragen, wenn wir uns nur ein- oder zweimal im Jahr zu irgendwelchen Feiertagen sehen würden. Auch das hätte ich früher nicht von mir gedacht, aber ich bin doch sehr familienbewusst.
Mir wurde sogar ein Job in Berlin schmackhaft gemacht, aber wisst ihr was – ich hab sofort gesagt, dass es für mich nicht in Frage kommt. Nicht nur aus rein pragmatischen und organisatorischen Gründen, sondern auch, weil mein Herz wirklich sehr an meiner Heimat hängt. Home Office jederzeit, aber ich zieh doch nicht nach Berlin!
Für manche vielleicht völlig unverständlich, die würden sofort ihre Sachen packen und sich in der vibrierenden Hauptstadt ansiedeln. Allerdings müsste man mir da schon arg viel Geld anbieten, um mich hier wegzukriegen 😉 Mindestens so viel, dass ich eine Zweitwohnung hier unterhalten kann und jederzeit die Möglichkeit habe, heimzukommen. Und da keiner so viel Geld ausgibt, kriegt er mich auch nicht 😛
Ich will aber nicht in eine virbrierende Stadt, ganz ehrlich – ich wollte nichtmal in Bruchsal wohnen! Ich bin in unserem kleinen, verschlafenen Dörfle ohne Supermarkt und ohne viel Action absolut zufrieden. Wenn mir jemand vor 10 Jahren gesagt hätte, dass ich das mal so sehe, hätte ich ihn ausgelacht! Aber man wird eben älter und weiser 😉 Ich stehe voll dazu, ich liebe es, ein Dorfkind (ein Dorferwachsener??) zu sein und auch wenn ich gerne mal Ausflüge in diverse Städte mache, so bin ich doch immer wieder froh, wenn ich in unser kleines Dörfle zurückkomme.
Dort drüben auf dem gegenüberliegenden Hügel befindet sich übrigens die Sternwarte Kraichtal, leider sieht man das auf dem Foto nicht so gut.
Mein kleines Oweroisa, das ich für keinen Traumjob der Welt in einer hektischen Metropole verlassen würde <3
Ich bin dann den Rundweg weiter gelaufen. Wer mit seinem Hund spazieren gehen will oder Nordic Walking betreibt, ist meiner Meinung nach hier oben genau richtig. Anstatt direkt wieder zum Auto zurück, bin ich dann noch ein wenig richtung Norden, wo auch der offizielle Wanderweg ausgeschildert ist. Verlaufen könnt ihr euch hier also nicht 😉
Ich bin aber nicht die Öko Regio Tour gelaufen, sondern an dieser Bank dann geradeaus. Wobei ich sagen muss, wenn man sich links hält, kommt man auch nochmal durch wunderschöne Hohlwege und diese Strecke lohnt sich wirklich!
Die Kirschbäume blühen und wenn man sich genau darunter stellt, hört man das Summ-Konzert der Bienen – ich liebe es einfach! Für mich ist das wie in einer Kathedrale zu sein. Wenn ich so unter einem Baum stehe und die Bienen summen höre, spüre ich das Göttliche – schwer zu erklären! Nennt mich meinetwegen sentimental, aber so empfinde ich das nunmal.
Kurze Zeit später kann man dann links an einem Feldrand in den Wald.
Das ist übrigens der Pfannenwald, leider wird hier viel Holzwirtschaft betrieben. Man befindet sich sozusagen auf dem Holzweg, wenn man hier weiter runter gehen würde 😉
Da ich aber langsam nach Hause musste, habe ich im Wald nur ein paar tiefe Atemzüge gemacht, eine Eiche und eine Buche umarmt und dann den Heimweg angetreten.
Auf dem Bänkchen hab ich nochmal eine ganz kleine Pause gemacht und dann war mein Spaziergang auch schon wieder vorbei!
Ich muss es einfach nochmal sagen, ich habe absolut gar nichts auf dem Display gesehen und einfach drauf los fotografiert! Dafür sind die Bilder doch ok geworden, oder?!
Also wenn du auch mal nach der Arbeit noch ein wenig Zeit und Lust auf einen Spazigergang hast, dann komm doch mal zwischen Neuenbürg und Oberöwisheim und
2 Gedanken zu „Kleiner Wengert-Spaziergang im Frühling“
Liebe Alex,die Bilder sind so schön geworden und stell dir vor,ich war mit Nanuk die gleiche Strecke laufen,auch gestern,allerdings morgens ,da hats geregnet.Ich liebe es,wie du schreibst,danke,deine Martina
Hallo Martina, das ist ja cool, hier von dir zu hören, ich hoffe es geht euch gut! Freut mich sehr, dass mein Schreibstil dir gefällt! Ganz liebe Grüße
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